28.10.2022

Mitarbeiter*innen der BAM und der Universität von Namibia vor einem BAM-Transparent

V.l.n.r.: Dr. Marius Kudumo (UNAM), Dr. Kai Holtappels, Prof. Dr. Anica Peters (UNAM), Prof. Dr. Kenneth Matengu (UNAM), Prof. Dr. Ulrich Panne, Dr. Zivayi Chiguvare (NGHR) und Prof. Dr. Thomas Böllinghaus.

Quelle: BAM

Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) und die Universität von Namibia sowie das Namibia Green Hydrogen Research Institute intensivieren ihre Zusammenarbeit als staatliche Einrichtungen auf dem Gebiet der grünen Wasserstofftechnologien. Die BAM wird zu diesem Zweck mehrere Doktorandenstellen schaffen und sich an der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Namibia beteiligen. Gemeinsames Ziel ist es, möglichst schnell Kapazitäten für die sichere Produktion von grünem Wasserstoff im Land aufzubauen.

Um seinen Bedarf an grünem Wasserstoff langfristig zu sichern, ist Deutschland zu etwa 80 Prozent auf Importe angewiesen. Namibia wiederum gilt als eines der Länder mit den weltweit besten Voraussetzungen für die kostengünstige Produktion des CO2-neutralen Energieträgers. Innerhalb des afrikanischen Kontinents nimmt es auf diesem Gebiet eine Spitzenposition ein. Im August vergangenen Jahres hat die Bundesregierung daher in einer gemeinsamen Absichtserklärung mit Namibia den Aufbau einer Wasserstoffpartnerschaft vereinbart.

Die BAM ist in Deutschland führend in der Forschung zur Sicherheit der Wasserstofftechnologie und berät die Bundesregierung mit ihrem Wasserstoffkompetenzzentrum H2Safety@BAM. Vor dem Hintergrund der geplanten Wasserstoffpartnerschaft arbeitet die BAM bereits eng mit der Universität von Namibia und dem Namibia Green Hydrogen Research Institute zusammen. Die Zusammenarbeit konzentriert sich insbesondere auf Sicherheitsaspekte, um Vertrauen und Akzeptanz für grüne Wasserstofftechnologien in Namibia zu schaffen.

Beim Besuch der Delegation der Universität von Namibia, zu der Vize-Kanzler Prof. Dr. Kenneth Matengu, Pro-Vize-Kanzlerin Prof. Dr. Anicia Peters, Dr. Marius Kudumo, Direktor für Corporate Engagement und internationale Beziehungen sowie Dr. Zivayi Chiguvare, amtierender Direktor des Namibia Green Hydrogen Research Institute, gehörten, wurden nun die nächsten Schritte der Kooperation konkretisiert.

Ab 2023 wird die BAM fünf Doktorandenstellen für junge Wissenschaftler*innen aus Namibia zur Verfügung stellen und Master- Studenten in den Fächern Erneuerbare Energien und Grüne Wasserstofftechnologien Forschungsaufenthalte in Berlin sowie Kurzkurse zur schnellen Qualifizierung anbieten. Wissenschaftler*innen des Kompetenzzentrums H2Safety@BAM werden vor Ort in Namibia und online Lehrveranstaltungen halten. Außerdem unterstützt die BAM die Universität von Namibia und das Namibia Green Hydrogen Research Institute bei Forschungsvorhaben und -anträgen. Ein weiterer Schwerpunkt der Zusammenarbeit liegt schließlich auf dem Aufbau von Laborkapazitäten sowie einer Qualitäts- und Normungsinfrastruktur für grüne Wasserstofftechnologien in Namibia, um das Land bei der weiteren Industrialisierung zu unterstützen.

Prof. Dr. Kenneth Matengu: „Im Zusammenhang mit Namibias Plänen zur Industrialisierung, der Schaffung von Wohlstand und insbesondere von angemessenen wissenschaftlichen Kapazitäten in Forschungs- und Entwicklung für grüne Wasserstofftechnologien, der Qualitätssicherungsinfrastruktur und des Managements wird die Zusammenarbeit zwischen der Universität von Namibia und der BAM das Wachstum dieses Sektors unterstützen. Im Rahmen unserer strategischen Partnerschaft ist vorgesehen, dass das Namibia Green Hydrogen Research Institute und die Universität von Namibia darauf hinarbeiten, eine ähnliche Einrichtung wie das Wasserstoff-Kompetenzzentrum H2Safety@BAM zu schaffen. Um dies zu realisieren, müssen parallel zur Ausbildung von wissenschaftlichem und technischem Personal spezifische Laborkapazitäten aufgebaut werden. Daher freuen wir uns sehr auf die Zusammenarbeit mit der BAM, die uns ihre Erfahrungen und Technologien zur Verfügung stellt. Wir sind stolz darauf, mit der BAM verbunden zu sein.“

„Von einer vertieften Zusammenarbeit werden beide Seiten profitieren“, sagt Prof. Dr. Ulrich Panne, Präsident der BAM. „Die aktuelle Entwicklung zeigt uns, wie dringlich der Umbau des Energiesektors ist. Dabei ist es uns besonders wichtig, dass die gesamten Wertschöpfungsketten für grünen Wasserstoff in Namibia bleiben, um die wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu fördern.“

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